Kinderchirurgie

Die Behandlung von typischen kinderchirurgischen Krankheitsbildern ist sehr unterschiedlich. Einige Behandlungen können direkt in der Sprechstunde vorgenommen werden, manche benötigen eine Verlaufskontrolle und wieder andere bedürfen einer Behandlung in Narkose.

Sollte sich die Notwendigkeit zu einer Operation bestehen, besprechen wir mit Ihnen ausführlich, ob diese in einer ambulanten Operation im Operationszentrum von uns durchgeführt werden kann oder ob eine stationäre Behandlung im Krankenhaus notwendig ist.

Typische Krankheitsbilder

Leistenbruch | Wasserbruch

Nabelhernie, Supra- und Epigastrischen Hernie

Hodenhochstand (Retentio testis)

Vorhautverengung (Phimose)

Verklebung der kleinen Schamlippen (Labiensynechie)

Überbein (Ganglion, Bakerzyste)

Schnellender Daumen (Tendovaginosis stenosans)

Eingewachsener Zehennagel

Halsfisteln | Halszyste

Verkürztes Zungenband

Eingriffe an Haut und Unterhaut (z.B. Leberflecken, Talgzysten, Fremdkörper)

Wundversorgung

Häufig gestellte Fragen

Die Operationsdauer ambulanter Eingriffe bei Kindern und Jugendlichen hängt von der Art des Eingriffes ab. Ein Großteil der Operationen hat jedoch eine eher kurze Operationszeit von 20 – 60 Minuten. Die Patienten werden dann im Aufwachbereich von einem Kinderanästhesie-Team versorgt, bis sie nach einem ausführlichen Gespräch mit dem/ der Operateur-In nach Hause entlassen werden können.

Unsere Patienten werden während der Operation von den erfahrenen Narkoseärzten optimal mit Schmerzmitteln versorgt. Zum Ende der Operation wird zusätzlich ein Betäubungsmittel direkt in das Wundgebiet gespritzt, so dass die Kinder schmerzfrei aus der Narkose aufwachen. Vor der Entlassung werden Sie detailliert über die postoperative Behandlung informiert. Ein Rezept für schmerzstillende Medikamente haben Sie bereits vorsorglich erhalten, jedoch werden diese häufig nicht benötigt. Gut vorbereitet für die Tage zu Hause entlassen wir Sie dann und sind selbstverständlich rund um die Uhr nach dem Eingriff für Sie erreichbar.

Der Leistenbruch bei Kindern ist im Gegensatz zum Leistenbruch des Erwachsenen eine offene Verbindung zwischen Bauchhöhle und Hodensack / Schamlippen. Es liegt also keine Schwäche der Bauchmuskulatur vor. Normalerweise verschließt sich diese Verbindung bis kurz vor der Geburt. Bleibt diese Verbindung jedoch offen, so können Darmschlingen und beim Mädchen auch gelegentlich der Eierstock in diese Verbindung hineinrutschen. Dann ist eine Schwellung in der Leiste zu sehen und die Diagnose kann gestellt werden. In manchen Fällen kann es zu akuten Problemen wie einer Einklemmung kommen, dann treten akut starke Schmerzen auf. Um Komplikationen zu verhindern und weil sich diese Verbindung nicht mehr spontan verschließt, ist daher die medizinische Empfehlung, einen Leistenbruch operativ zu verschließen.

Während der Schwangerschaft findet die Entwicklung des Hodens beim Jungen im Bereich des Bauchraumes statt. Kurz vor der Geburt kommt es zu einer Wanderung des Hodens aus dem Bauchraum in den Hodensack. Sollte die Wanderung ausbleiben, unvollständig oder fehlgelagert sein, kommt der Hoden nicht im Hodensack zu liegen. In den ersten 6 Lebensmonaten kann die Wanderung noch abgeschlossenen werden. Daher sollte dieser Zeitraum immer abgewartet werden. Sind dann die Hoden jedoch weiterhin nicht im Hodensäckchen tastbar, sollte die klinische Untersuchung durch einen erfahrenen Kinderchirurg-in durchgeführt werden, um die richtige Diagnose zu stellen. Wenn dann wirklich eine operative Hodenverlagerung indiziert ist, sollte diese, nach aktuellen Empfehlungen bis zum ersten Geburtstag durchgeführt werden.